Corona-Essay 03: Wie lange soll das noch so weitergehen

Wer weiß, wie sich das Corona-Virus in Zukunft verhält?

Eine Leserin schrieb mir:
“Eine Sache kann sich jeder mal durch den Kopf gehen lassen: Es wird immer gesagt, man kenne das Virus nicht!!! Aber woher weiß man dann, wie es sich in Zukunft verhält ??? ( zweite Welle usw.)”

Ich will einmal eine Antwort versuchen.
Niemand weiß, wie sich das Virus in der Zukunft verhält. Nur einer glaubt es zu wissen, wie es sich verhalten könnte: Dr. Drosten. Der meint, es später auch beweisen zu können. Im Moment gebe es aber noch keine wissenschaftliche Basis dafür. Bis die dafür benötigten Daten vorliegen, müssten die Bürger Grundrechtseinschränkungen noch weiter in Kauf nehmen.

Der Bürger als Geisel

Ich verstehe das so:
Weil unsere Regierung keine Belege dafür hatte, dass das Virus unsere Gesellschaft wirklich ernsthaft bedroht, müssen wir Bürger solange -sozusagen als Geisel- auf unsere Grundrechte verzichten, bis die Wissenschaft diese Beweise nachträglich erbracht hat.

In der Masken-Verordnung der Landesregierung Schleswig-Holstein heißt es zum Beispiel:

  • Die Maßnahmen werden fortlaufend evaluiert, um ihre Notwendigkeit . . . ebenso wie ihre Vertretbarkeit zu überprüfen . . . damit neue Erkenntnisse möglichst zeitnah in neue, die Bürgerinnen und Bürger möglichst weniger belastende Regelungen umgesetzt werden können.

Kurz gesagt, ist eine Evaluation der Vergleich von ermittelten Ist-Werten mit vorher explizit festgelegten, operationalisierten und begründeten Soll-Werten anhand festgelegter Indikatoren. Diese Indikatoren gab und gibt es aber nicht.

Maskenpflicht, bis man mehr über das Virus weiß

Monalisa-Corona

Die Regierung zwingt uns die Maskenpflicht auf, in der Hoffnung, dass sie in dieser Zeit die Daten ermitteln kann, die ihr zum Zeitpunkt der Einführung der Maskenpflicht als Begründung fehlten. Sie hofft, damit die bislang fehlende Begründung ihrer Grundrechstbeschränkungen nachschieben zu können. Das zeigt mir, dass die Regierung bis heute noch gar nicht weiß, wie sich das Virus in der Zukunft verhält. Auch der Virologe, Dr. Drosten weiß das nicht. Er vermutet es nur.

Wissenschaftliche Grundlage für den Lockdown fehlt

Im seinem letzten Interview im Deutschlandfunk erklärte Dr. Drosten am 22. Mai 2020 dazu:

  • „Es gibt im Moment keine wissenschaftliche Grundlage für eine umfassende Öffnung (von Kitas und Schulen)“.

Dahinter steht der Gedanke, dass eine Öffnung von Kitas und Schulen erst dann möglich sei, nachdem vorher die Datenbasis dafür wissenschaftlich erhoben worden ist. Auch hier sollen also die Grundrechstbeschränkungen solange aufrecht erhalten bleiben, bis die Datenbasis steht.

Die Prophezeiung widerspricht unserer Lebenserfahrung

Dr. Drosten prophezeit uns eine Grippe in Deutschland, wie wir sie noch nie erlebt hätten. Dieser Prophezeiung widerspricht aber unserer Jahrzehnte langen Erfahrung. Wer der Einschätzung Dr. Drostens Glauben schenken will, der muss dran glauben. So oder so.

Lebensfremde Hypothesen

Denn es gibt kein Erfahrungswissen, das seine Behauptungen stützen könnte. Dr. Drosten hat lediglich in seinem Labor auf dem Computer lebensfremde Hochrechnungen gemacht, mit Annahmen, die niemand kennt. So hat er unsere Regierung offensichtlich erfolgreich in Angst und Schrecken versetzt.

Der Enkel-Trick

Damit hat er erfolgreich den „Enkel-Trick“ angewendet. In Folge dessen hat  sich das Parlament Hals über Kopf mit der Novellierung des Infektionsschutzgesetzes selbst entmachtet. Es hat der Exekutive ohne Zögern alleine das Heft des Handelns ohne parlamentarische Kontrolle überlassen. Damit haben unsere Bundestagsabgeordneten komplett in der Wahrnehmung ihrer ureigensten Kontroll-Verantwortung versagt.

Mit ihrer Kommunikationsstrategie schürt die Bundesregierung skrupellos Ängste in der Bevölkerung.  In dem Strategiepapier des Bundes-Innenministeriums vom April 2020 heißt es zum Beispiel im Zusammenhang mit der Risikogruppe der alten Menschen wörtlich unter Punkt 4:
Schlussfolgerungen für Maßnahmen und offene Kommunikation:
Wörtliches Zitat:
„Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden:

  • Viele Schwerkranke werden von ihren Angehörigen ins Krankenhaus gebracht, aber abgewiesen, und sterben qualvoll um Luft ringend zu Hause. Das Ersticken oder nicht genug Luft kriegen ist für jeden Menschen eine Urangst. Die Situation, in der man nichts tun kann, um in Lebensgefahr schwebenden Angehörigen zu helfen, ebenfalls. Die Bilder aus Italien sind verstörend.

Noch empörender ist der Missbrauch der kindlichen Unschuld. Wörtlich heißt es dort weiter:
Wörtliches Zitat:

  • “Kinder werden kaum unter der Epidemie leiden”: Falsch. Kinder werden sich leicht anstecken, selbst bei Ausgangsbeschränkungen, z.B. bei den Nachbarskindern. Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann.

Man fragt sich: Welches Menschenbild haben die Autoren dieses Papiers? Diese Regierung hat sich damit moralisch und ethisch disqualifiziert.

Zeitnot ist ein schlechter Berater

Die Opposition war dabei ein Totalausfall. Wie die Opfer des Enteltricks haben die Regierungen in Bund und Ländern panisch reagiert. Not (echte oder eingebildete) war schon immer ein schlechter Ratgeber. Und um die Bevölkerung gefügig zu machen, hat die Regierung die Bürger ebenfalls vorsorglich in Angst und Schrecken versetzt.

Maskenschreck

Anders kann ich das nicht interpretieren, wenn ich Menschen mit Maskenschutz an der Bushaltestelle sehe, die alleine auf den Bus warten. Oder Autofahrer mit Maske am Steuer, ohne Beifahrer.

Nur die Zahl der Infizierten zählt, nicht die der Erkrankten

Nicht anders ergeht es mir, wenn ich die hochstilisierten Horrormeldungen über die hohen Infektionszahlen in den Schlachtbetrieben höre. Dann frage ich mich: Warum konnten diese Mitarbeiter eigentlich unerkannt weiter arbeiten? Weil sie keine Symptome zeigten? Da zeigt sich, wie „tückisch“ dieses Virus ist.

Lebenserfahrung als Lebensschutz

Lassen wir uns nicht irre machen. Vertrauen wir auf unsere Jahrzehnte lange Lebenserfahrung im Umgang mit Grippewellen.

Wir Menschen meistern unser nicht ungefährliches Leben überwiegend auf Grund unserer Lebenserfahrungen. Dazu gehören die, die wir von früheren Generationen übernommen haben, weil sie sich immer wieder als richtig erwiesen haben.

Wir machen aber auch eigene Erfahrungen, die im Einzelfall durchaus auch mal von unserem allgemeingültigen Erfahrungswissen abweichen können. Grund dafür sind aber nicht Visionen, Hypothesen oder Vorhersagen. Sondern das sind tatsächlich eingetretene Ereignisse, handfeste Fakten, die geschehen sind. Die haben dann unser Erfahrungswissen in Frage gestellt oder korrigiert.

Harte Fakten fehlen

Die Regierung hat bis heute keine harten Fakten nennen können, die unsere Lebenserfahrung hätten erschüttern können. Jetzt will sie diese Fakten nachreichen. Das kann sie aber erst dann,  wenn dafür die wissenschaftlichen Grundlagen vorliegen.

Lockdown bis zum St.-Nimmerleinstag?

Sollen wir etwa so lange warten, bis diese noch fehlenden wissenschaftlichen Daten erhoben sind? Bis die Hilfsmittel (App etc) dafür verfügbar sind? Sollen wir erst dann wieder unsere Freiheit in vollem Umfang zurück erhalten? Wie hoch wird der Preis für uns sein, bis die Regierung einsieht, dass sie sich vergaloppiert hat? Bis die Kollateral-Schäden unser soziales und wirtschaftliches Zusammenleben endgültig irreparabel zerstört haben?

Fazit

Immer wieder höre ich, wir dürfen das Erreichte nicht gefährden. Wem seine Freiheitsrechte nicht viel bedeuten, der mag so reden. Ich für meine Person sehe es dagegen nicht als erstrebenswert an, das Erreichte zu bewahren. Das hieße nämlich, mit Beschränkungen meiner Grundrechte weiter leben zu müssen, wie lange auch immer. Nein, ich will mein Leben zurück, so wie es vor Corona war. Ist das so schwer zu verstehen?

Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

In diesem Sinne: Kopf hoch und bleibt gesund

Euer Jan f. Lüth

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Der Autor: Jan Friedrich Lüth

Jan Buch in Haltung

Nach dem Jura-Studium fogten 20 Jahre kaufmännische Verantwortung in Handels- und Industriebetrieben. Seine Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis gibt er seit mehr als 20 Jahren in Form von in Seminaren, Workshops und Einzelcoaching weiter.

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