Selbständig? – Nein Danke. Wie oft habe ich das schon zu hören bekommen. Eigentlich ist das ja nicht verwunderlich.
Wir leben in einer Welt der Unselbständigkeit. Der allergrößte Teil der Deutschen ist unselbständig beschäftigt. Das heißt, die meisten von uns arbeiten als Arbeitnehmer. Der Vorteil liegt auf der Hand. Der Aufgabenkreis ist überschaubar. Um die sonstigen Dinge brauche ich mich nicht zu kümmern. Ich habe jeden Monat mein sicheres Geld und brauche mir keine Sorgen darum zu machen. Das sieht meine Bank auch so. Wenn ich einen Kredit brauche, ist das kein Problem. Denn ich habe ja ein festes Einkommen.
Einen Kredit aufzunehmen, ist immer ein Wechsel auf die Zukunft. Ich hoffe, dass es mit meiner Arbeitsstelle auch weiterhin gut gehen wird. Na ja, eine kleine Unsicherheit schwingt da schon mit. Denn, ob ich meinen Job in ein, zwei Jahren noch haben werde, kann mir Keiner garantieren. Selbst, wenn ich alles in meinem Job richtig mache, ist nicht auszuschließen, dass ich entlassen werde, zum Beispiel aus betriebsbedingten Gründen.
Arbeitslosenversicherung ist keine Arbeitsplatzgarantie
Meinen Job zu verlieren, wäre natürlich der GAU, der größte anzunehmende Unfall. Das wäre der Totalausfall meines Einkommens, mit dem ich mich und meine Familie ernähre. Im ersten Jahr wäre da zwar noch das Arbeitslosengeld. Dann hätte ich aber schon Probleme, meinen Kredit zurückzuzahlen.
Aber wie könnte ich mich dagegen absichern, meinen Job zu verlieren? Wenn ich es mir recht überlege: Überhaupt nicht. Denn ich alleine kann die Geschicke meines Arbeitgebers nicht beeinflussen. Mitarbeiter der Geschäftsleitung oder Abteilungsleiter haben da viel mehr Einfluss. Und wenn die ihren Job nicht gut machen, dann hat das gesamte Unternehmen darunter zu leiden.
Dann kann es mir passieren, dass meine Stelle aus Kostengründen gestrichen wird. Obwohl die Ursachen der schlechten Geschäftsentwicklung nicht bei mir liegen.
Alles Sparen nützt nichts, wenn der Umsatz nicht reicht.
Hätte man mich vorher gefragt, dann hätte ich denen gleich sagen können, dass der Umgang mit den Kunden nicht in Ordnung war. Aber mich fragt ja keiner. Hätte, hätte – Fahrradkette.
Als Selbständiger achte ich darauf, dass sich meine Kunden nicht von mir abwenden. Meine Erfahrung sagt mir, was ich zu tun hätte, um sie zu gewinnen und zu behalten. Und wenn doch einmal ein Kunde abspringt? Ich weiß, mit welchen Mitteln ich neue Kunden gewinnen kann. Denn mit diesem Knowhow habe ich mein Unternehmen aufgebaut. Ich kann also mein Unternehmen selbst steuern, ohne auf Gedeih und Verderb von der kaufmännischen Vernunft anderer abhängig zu sein.
Risikomanagement
Einer meiner Beratungskunden machte mir einmal das Angebot, mein Honorar von dem Gelingen seines Projektes abhängig zu machen. Ich antwortete ihm daraufhin, ich bin bereit Risiken einzugehen. Aber nur, wenn ich auf das Eintrittsrisiko Einfluss nehmen kann. Im vorliegenden Fall ist mir aber eine Risikosteuerung nicht möglich. Deshalb ergibt es für mich keinen Sinn, mein Honorar vom Gelingen seines Projektes abhängig zu machen.
Gerade in schlechten Zeiten ist kaufmännische Vernunft gefragt. Wenn ich in diesen Zeiten meinen Unterhalt als unselbständiger Arbeitnehmer verdiene, bedeutet dies für mich ein erhöhtes Einkommensrisiko. Eine Kündigung würde für mich einen Einkommensausfall von 100% bedeuten. Dagegen habe ich mich versichert, aber nur zum Teil und nur zeitlich befristet. Wann die nächste Anstellung folgt, ist völlig offen.
Als Selbständiger kann ich mich nicht gegen Einkommensausfälle absichern. Einmal abgesehen von der freiwilligen Arbeitslosenversicherung für Selbständige. Auch hier ist aber einen Absicherung nur zum Teil und nur zeitlich befristet möglich.
Bei mir als Selbständigem gehören Einkommensschwankungen (d.h. Umsatzschwankungen) zum normalen Geschäftsverlauf. Das Pendel dieser Schwankungen schlägt aber nicht so weit aus, vielleicht nur bis 20%. Mein Einkommensrisiko erreicht aber niemals die 100%-Marke. Mein Risiko verteilt sich auf viele kleine Ausfälle. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle Risiken gleichzeitig eintreten, ist sehr gering. (Risikostreuung)
Außerdem bin ich als Selbständiger in der Lage, sofort und direkt auf die geänderte Situation zu reagieren. Schließlich hatte ich meine Kunden nicht zufällig gefunden, sondern mit gezielt geplanten Maßnahmen. Dieses Knowhow nutze ich jetzt einfach.
So kann ich mein unternehmerisches Risiko selbst steuern. Auf der anderen Seite eröffnen sich mir sprichwörtlich jeden Tag neue Chancen, Kunden zu gewinnen und mein Geschäft weiter zu entwickeln. Dabei bin ich aber nicht von Dritten abhängig. Ich selbst ergreife ständig die Chancen und wandle sie in meinen Erfolg.
Weitere Tipps findest Du
– in meinen Gratis-Starthilfen
– in meinen FAQ´s
Tschüs
Bis zum nächsten Blog
Willst Du wissen, wann mein nächster Blog erscheint, meine nächsten Workshops laufen?
Dann abonniere einfach meinen Newsletter
Der Autor: Jan Friedrich Lüth
Nach dem Jura-Studium fogten 20 Jahre kaufmännische Verantwortung in Handels- und Industriebetrieben. Seine Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis gibt er seit mehr als 20 Jahren in Form von in Seminaren, Workshops und Einzelcoaching weiter.